Verfasst von: friedelie | 8. Oktober 2010

Hej då Sverige.

in english

Nun ist sie rum, die wunderschöne Schwedenzeit. Am Ende haben wir ein bisschen geschummelt, aber das war bitter nötig, denn was uns auf dem letzten Hof wiederfahren ist können und wollen wir euch hier nicht zumuten (außer im persönlichen Gespräch). Um unseren Aufenthalt dennoch schön zu beschließen haben wir noch 3 Tage in Malmö und Kopenhagen im Hotel übernachtet. So richtig mit Bett und Dusche. Was für ein Luxus.

Kopenhagen: Fensterläden / Tivoli / Neuer Hafen

Kopenhagen: Fensterläden / Tivoli / Neuer Hafen

Malmö Strand und Meer

Malmö Strand und Meer

Auf der Fähre gen Heimat / HafenTrelleborg / Nachtzug

Auf der Fähre gen Heimat / HafenTrelleborg / Nachtzug

Rückblickend auf die letzten Monate können wir ohne Zweifel feststellen ein Stück „schönste Zeit unseres Lebens“ angesammelt zu haben, von der wir hoffentlich noch lange zehren. Und wir empfehlen euch allen mindestens einen Urlaub eures Lebens im wunderschönen Schweden zuzubringen. Am besten mit dem Fahrrad oder VW-Bus und immer da anhalten wo es gerade gefällt. Denn in Schweden gilt das „allemansrätt“ das „Jedermannsrecht“, man darf also überall in der Natur (nicht unbedingt im Vorgarten eines kleinen roten Häuschens) zelten und die da vorhandenen (wilden!) Früchte, Pilze oder Fische essen. Schweden hat so viel Platz, dass man sich daran tatsächlich nicht stört. Wir hoffen unsere Geschichten haben euch ein wenig teilhaben lassen an unserer Reise und vielleicht auch bei euch das Fernweh geweckt. Allen Gastgebern die uns so herzlich und liebevoll in ihren Familien aufgenommen haben möchten wir jetzt noch einmal ein großes Danke sagen. Es war wirklich großartig bei euch. Allen Bloglesern und Kommentatoren danken wir fürs aufmerksame lesen und mit fiebern, wir freuen uns von euch zu hören, ab sofort wieder in Leipzig, puss och kram,

Amelie und Friedemann

Västra Hamnen in Malmö

Västra Hamnen in Malmö

 

Verfasst von: friedelie | 7. Oktober 2010

Brekille adjö…

in english

Ja. Nun sind es schon 10 Wochen die uns dieses wunderbare Land beherbergt und ganze 4 davon haben wir bei unseren neuen Freunden in Brekille verbracht. Ein wirklich wundervoller Ort. Wald, Wiesen, Villa, gutes Essen, famose Nachbarn und in den letzten zwei Wochen sogar zwei weiße Ponys als Mitbewohner. Aber der Abschlusseintrag zu Brekille muss ein wenig ausführlicher werden. Denn Alleine zu den Nachbarn könnte man Romane schreiben. Helena und Christian zum Beispiel. Sie war selbst mal WWOOFerin hier auf dem Hof ist Dank der Liebe in den Wald gezogen. Und wenn wir Wald sagen, dann meinen wir auch Wald. Denn die beiden wohnen in einem kleinen, selbstgebauten Holzhäuschen auf etwa 4 Quadratmetern. Sommer wie Winter. Beeindruckend. Kühlschrank ist ein Loch im Boden, Dusche eine Milchkanne vorm (Baum)Haus.

Unsere neuen pferdigen Mitbewohner

Unsere neuen pferdigen Mitbewohner

Baumhaus im Wald mit Küche/WohnzimmerBaumhaus im Wald mit Küche/Wohnzimmer
Baumhaus-Dusche / Wald-Kühlschrank

Baumhaus-Dusche / Wald-Kühlschrank

Oder aber Hans und Mette, die es aus Dänemark nach Brekille verschlagen hat. Sie sind selbst Gastgeber für WWOOFer und haben für fast jedes Problemchen eine Lösung parat. Gegen Mücken hilft ein 25 Jahre altes Patchouli-Parfüm, Emmas Baustoffe für den Caravan transportiert man fix mit einem Gefährt aus Hans‘ Fuhrpark oder wenn die Milch ausgeht bekommt man ein Honigglas voll durch den Wald getragen. Und in diesem Wald findet man neben hilfsbereiten Nachbarn auch manchmal den ein oder anderen Elch. Also gingen wir mit Molle sogar auf Elch-Jagd (mit dem Fernglas) Gesehen haben wir leider keinen, aber dafür gehört.

Christian und Helena / Mette / Hans

Christian und Helena / Mette / Hans

Querfeldein auf Elch-Jagd

Querfeldein auf Elch-Jagd

so viel Natur und so wenig Elch...

so viel Natur und so wenig Elch...

Ameisen im Überfluss / grün so grün / Jäger-Jagd-Wohnwagen

Ameisen im Überfluss / grün so grün / Jäger-Jagd-Wohnwagen

Apropos Emma und der Caravan. Gewerkelt hat sie in den letzten Wochen nahezu unermüdlich und immer im Kampf gegen die Mücken um den neu erstandenen alten Wohnwagen von Molle aufzupolieren und als zukünftige Sommerresidenz zu nutzen. (Ja, wer einmal hier war, der will bleiben…)

Und Emma war auch so nett uns 2 Tage ihre Wohnung in Malmö zu überlassen. Zwei Tage, oder besser Nächte, mit ordentlich Programm: Strand, Public Viewing im Folketspark und sogar einen schwedischen Kinogang haben wir uns gegönnt. Beim Fußball gucken (Deutschland gegen Spanien) haben wir auch alte Bekannte wieder getroffen und Bier für 5 Euro getrunken. (schon fast ein Schnäppchen hier in Schweden!)

Emma und der Wohnwagen

Emma und der Wohnwagen

Die letzten Tage in Brekille waren aber ebenfalls ordentlich aufregend. Das jährlich stattfindende Folkmusikfestival stand an, mit vielen Gästen und großartiger Musik. (Gäste – Musiker – Gäste, hier gehören alle irgendwie zusammen und scheinen sich schon ihr ganzes Leben lang zu kennen….)

Unsere Projekte: Sensenarbeit / Schiffsbau / Sitzgelegenheit

Unsere Projekte: Sensenarbeit / Schiffsbau / Sitzgelegenheit

Musik und Kinderorchester

Musik und Kinderorchester

Proben auf der Terrasse

Proben auf der Terrasse

Campen / Ma, Jimmy, Mats / junger Gast

Campen / Ma, Jimmy, Mats / junger Gast

jung übt sich ... / Fundbüro / Pfannkuchen für alle!

jung übt sich ... / Fundbüro / Pfannkuchen für alle!

Und nun, da der Abschied gekommen ist werden wir doch recht sentimental. Auch wenn wir jederzeit wieder willkommen sind, auch ganz ohne Arbeit in Garten, Wald oder Haus, werden wir wohl ein Weilchen brauchen bis sich die Gelegenheit zur erneuten Reise in die schwedische Natur ergibt. Danke an diese tollen Menschen! Wir werden euch ganz ehrlich nicht vergessen!

Verfasst von: friedelie | 11. Juli 2010

midsommar med musik

in english

Mittsommer ist zwar schon ein Weilchen her, aber wir wollten euch dennoch die beeindruckende Feierkultur der Schweden nicht vorenthalten. Alle Töne sind von uns vor Ort aufgenommen worden und wir haben sowohl beim Tanzen als auch beim Singen vollen Körpereinsatz gezeigt. (Beim Singen der Trinklieder folgte jeweils nach jeder Strophe ein kräftiges Skål!, gekoppelt mit einem noch kräftigeren Schluck Aquavit…) Wir werden die illustren Menschen aus Brekille sehr vermissen, wenn wir am Montag weiter an die Ostküste ziehen. Schön war’s!

Verfasst von: friedelie | 4. Juli 2010

Natural Born Vuvuzelas

in english

Jaja, ich weiß wir hängen ein bisschen mit Blogeinträgen und so – ash on our heads – aber es ist soviel los hier! Vorrunde, Midsommar, noch mehr Vorrunde, Farmwechsel, Farmwechsel-Rückgängigmachen, Achtelfinale, Geburtstag, Viertelfinale… puh! einiges, aber versprochen: wir arbeiten dran. Wühlen uns durch hunderte Fotos, hören Stunden von exzellenten Aufnahmen und basteln auch schon an ein paar neuen Überraschungen, denn wir nutzen unsere Freizeit als mulitmediale Fortbildungsmaßnahme, aber dazu in den kommenden Tagen mehr…

Als kleinen Vorgeschmack hier ein Foto von meinem Geburtstag, der ausgesprochen schön war: klasse Wetter, kein Stress, bisschen das Unkraut aus den Kartoffeln zupfen und Fußi gucken! Und lecker Kladd-Kaka gabs auch!

Kladd-Kaka / darf man auch mal abends essen! / morgens gibt's dann Erdbeeren

Aus den mittlerweile fast 12GB, die wir an Tönen gesammelt haben, basteln wir hin und wieder auch was schönes. Eigentlich war diese Slideshow nur als kleines Dankeschön für einen Dozenten, Ratgeber und Freund gedacht, der uns für diese Reise noch zusätzliche Technik zur Verfügung gestellt hat. Vielen Dank nochmal! Aber dann dachten wir uns, diese Töne dürfen wir in Zeiten der Vuvuzelanischen Dauerbeschallung niemandem vorenthalten! Und vielleicht inspirieren die Bilder ja noch mehr Leute in die eigenimkerische Honigproduktion einzusteigen…

Soviel fürs erste, Mutti, mir gehts gut!

Verfasst von: friedelie | 24. Juni 2010

Kurz vor Midsommar

in english

Die Zeit hier in Brekille verfliegt geradezu. Das Wetter hat sich mittlerweile wieder deutlich verbessert; die Sonne scheint und das ist doppelt gut, denn die Mücken mögen die Sonne nicht – ganz im Gegensatz zu uns! Unser Aprés-Sun-Sprühbehälter leert sich daher auch wieder schneller.
Ansonsten musste Emma, die schwedische Wwooferin, leider schon wieder zurück nach Hause fahren. Arbeiten. Sie hat unserem Gastgeber Molle aber einen alten Campingwagen abgekauft, der auf dem hiesigen Risengrundstück schon einen neuen Platz gefunden hat. Und damit steht fest, dass sie bald nach Brekille zurückkehren wird, weiter wwoofen und ihren neuen Campingwagen auf Vordermann bringen. Dann sind wir hier aber leider schon wieder weg. Schade.

Wunderschöne grüne Einsamkeit in alle Richtungen. Mittendrin: Brekille

Denn nicht nur, dass Emma unseren Schlafhüttenwachhund Frollein „Fröken“ mitgenommen hat, aus Brekille abzureisen wird uns am Montag schwer fallen, denn alles ist toll hier. Das Grundstück ist riesig, die Abgeschiedenheit beeidruckend und die Bewohner dieser kleinen Gemeinschaft sind so offen, freundlich und herzlich. Und das essen ist hervorragend: abends essen wir alle gemeinsam, es gibt immer frischen Salat, Kräuter und andere Erzeugnisse aus dem Garten. Yummi!
Molle backt auch alle zwei, drei Tage frisches, leckeres Brot. Einen Bäcker gäb es aber auch eh nicht…

Letzten Sonntag gabs im Café im unteren Teil des Hauses, der Scheune und im angrenzenden Garten ein „Konst-Café“, eines der thematischen Treffen für alle Freunde und Bekannte im Brekille-Newsletter. Da haben wir jede Menge gekocht und gebacken um die ganze Baggage zu versorgen. Amelie und ich hatten uns für „Spiral-Kex“ entschieden!

Wie das duftet!

Neben Metallskulpturen und Fotos aus Indien gab es auch örtliche Keramik zu bewundern. Und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Johanna, Chie und Mattias extra nochmal aus Sandkulla gekommen waren, nur um uns zu besuchen.

Dit kleene Prinzesschen

Amelie tanzt mit Johanna / Keramik-Konst / Cafébetrieb

Die nächste große Aktion in Brekille wird dann die Übertragung des WM-Finales am 11.Juli. Wir werden selbiges aber nicht hier mitgucken können, denn kommenden Montag geht’s schon weiter an die Ostküste Schwedens nach Kalmar, aber bis dahin liegt noch ein aufregendes Wochenende vor uns, denn morgen ist Midsommar! Und Molle, unser Host, besteht auf die traditionelle Feierei. Und das heißt es gibt Kartoffeln, Hering, Zwiebeln und „Snaps“ – was wohl das letzte bedeutet? Wir lassen uns überraschen…

Vorgestern hat uns Molle zu seinen Bienenvölkern mitgenommen, zwei stehen ja hier direkt auf dem Hof, alle anderen sind derzeit fünf Autominuten entfernt an einem Rapsfeld postiert, das kurz vor der Blüte steht. Bevor wir dahin sind, durften wir aber den selbstgemachten Honig des letzten Jahres verkosten. Unglaublich! UN-GLAUB-LICH! Wie mild der helle Rapshonig ist, mit so einer sahnigen Konsistenz. Ein Traum! Und die anderen beiden: auch!

Molle erklärt das 1x1 der Bienenhaltung / selbige fleißig, fleißig / Verkostung

Auf zunftgerechte Kleidung haben wir nicht nur der Optik wegen großen Wert gelegt. Und gelernt: Bienen mögen Weiß und werden bei dunklen Farben aggressiv. Hose in die Schuhe und Jacke in die Hose! Denn Bienen laufen nur aufwärts. Und so ein Bienenvolk erzeugt eine unglaubliche Wärme!

Sieht nicht nur so aus, fühlt sich auch wie ein Raumanzug an.

Nach der Volksbesichtigung haben wir das Sommerwetter genutzt und sind noch an den nahegelegenen See gefahren. Wunderbar idyllisch und ebenso einsam wie Brekille selbst. Ein Steg verrät die beste Bademöglichkeit, aber ansonsten: keine Menschenseele weit und breit. Nur wir, der Wind in den Blättern und die Sonne auf dem Wasser, das klar war, aber wegen des hohen Humusgehalts einen bronzefarbenen Schimmer und – ganz nebenbei – nur 11 Grad hatte. Wir waren trotzdem drin! „Schweden anbaden“ abgehakt!

Hui ist das ka-halt!

Ein wunderbarer Tag! Abends haben wir dann noch mit Emmas Hilfe den Zug zurück nach Deutschland gebucht. Wir fahren wirder mit dem Nachtzug von Malmö, haben diesmal aber sogar ein Abteil für uns! Hach, so schön billig das Bahnfahren hier in Schweden. Aber es steht damit auch fest:  wir werden am 9.8. gegen 8 Uhr morgens wieder in Leipzig sein. Aber bis dahin ist noch lange hin! Es gibt noch so viel aufzunehmen…

Und apropos „Aufnehmen“:

1. Mein Arm hat den Bienenstich vom zweiten Tag doch recht intensiv aufgenommen. NAch einer Woche war der Unterarm aber wieder abgeschwollen, jetzt auch der Rest. Die Haut fühlt sich nicht mehr wie heißes Leder an und das Ganze sieht nur noch so aus:

... und das Jucken ist auch fast weg!

2. Amelies Netbook hat den Schwapp (äußerst leckeren) Blaubärtees gut aufgenommen, b zw. gar nicht so viel davon aufgenommen wie befürchtet oder zumindest nicht mit den stromführenden, systemrelevanten Teilen. Nach dem Aufschrauben, Föhnen, Trocken, sorgfältigen Reinigen und einem Tag bangen Wartens hat „der Kleine“ ohne Murren wieder den Dienst aufgenommen, obwohl er unmittelbar nach dem Missgeschick gleich mal ohne „hej då“ zu sagen, den Abgang gemacht hatte…

Auch Mainboards brauchen Liebe!

Es bleibt also dabei: Es geht uns sehr gut!

in english

Eine Kutschfahrt die ist lustig

Eine Kutschfahrt die ist lustig...

Aufmerksamkeit bitte / Lieblingspferd / wer flüstert hier?

Schon wieder stand ein Abschied an. Diesmal von der famosen Pferdefarm Sandkulla. Zum Abschied durften wir mit Catharina eine Kutschfahrt unternehmen. Pferde Kutschier-Fertig zu machen ist unglaublich aufwendig. Gut anderthalb Stunden hat das Putzen, Bandagieren und Einspannen gedauert – Aber das war es dann tatsächlich auch wert. Mit zwei PS gings dann flott übers Land und durch angrenzende Dörfer und Wälder. Vorbei an alten Mühlen und Schweinemastbetrieben. Klack-Klack-Klack. Schöne Töne haben wir da geboten bekommen. Leider läutete dieses Erlebnis dann auch unseren Abschied ein. Der Sohn unseres Gastgebers (Mattias) und seine Familie (Chie und Johanna) haben uns am Montag nach Brekille gefahren. Der Abschied von Johanna fiel Amelie dann besonders schwer – und Johanna offenbar auch. Die beiden hatten sich in den letzten Wochen wirklich richtig gut angefreundet.

Johanna kuschelt mit Kattis / Baden mit Aussicht zum Hof / Windeln, Windeln, Windeln...

Johanna kuschelt mit Kattis / Baden mit Aussicht zum Hof / Windeln, Windeln, Windeln...

Nun sind wir also in Brekille. Ein „Ort“, der aus drei Farmen besteht. Mitten im Wald. Die nächste Bushaltestelle ist 7 Kilometer entfernt. Willkommen im Nirgendwo. Aber idyllisch ist es hier schon, dass muss man sagen. Der Hof ist umgeben von tiefen grünen Wäldern und Seen. Der Garten strotzt nur so vor saftigem Grün und leuchtenden Farben. Und unsere Unterkunft steht dieser Natur-Idylle in nichts nach. Ein hübsches kleines rotes Haus am Ende der Pferdewiese. Ohne Strom. Das heißt auch ohne Licht und ohne Heizung. Laube trifft es wohl eher. Neun Quadratmeter die wir uns mit unseren neuen Mitbewohnerinnen Emma (WWOOFerin aus Malmö) und Fröken (junge Spaniel-Hündin aus Lund) teilen. Und mit unzähligen Mücken. Die sind hier leider eine ziemlich Plage. Aber wir wollen uns nicht beschweren, denn der Hof ist ansonsten wirklich großartig.

unsere kleine rote Hütte / die Villa Brekille / unsere Freunde, die Bienen

Hier leben neben unserem Gastgeber Mikael „Molle“ Olsson noch Sara, Ma, Jimmy und Vilja (ebenfalls Hund). Und hin und wieder auch andere Menschen in einer kleinen Kommune zusammen. Pferde gehören auch irgendwie dazu, die sind auch direkt am ersten Tag abgehauen – aber im Pferde fangen und Koppel bauen sind wir ja trainiert!

Emma und Fröken / Molle mit Holz für den Küchenofen

Die Brekille-Bewohner betreiben am Wochenende ein kleines Café und organisieren außerdem regelmäßig Musikfeste und Ausstellungen für Künstler aus der Region. Ein kleines Pub gehört ebenfalls zum Anwesen, genauso wie einige Bienenvölker, deren Sound wir selbstverständlich sofort aufnehmen wollten. Zum Leidwesen des Herrn Brenneis, der just in den Oberarm gestochen wurde. Aber ein Indianer kennt keinen Schmerz!

Fischerdorf Mölle / Augen auf oder zu? 50/50 / Blick aus dem Naturreservat Kullaberg

Fischerdorf Mölle / Augen auf oder zu? / Naturreservat Kullaberg

Am Dienstag bekamen wir dann Besuch aus Deutschland. Damaris und Hendrik haben ihren Schwedenurlaub mit unserem Aufenthalt verbunden, so dass wir die Chance hatten zusammen nach Kullaberg – einem beeindruckenden Naturschutzgebiet an der Küste – zu fahren. Klippen über Klippen, minütlich wechselndes Wetter und eine fantastische Aussicht: Dieser Tag war wirklich großartig! Wir können dieses Ausflugsziel wärmstens empfehlen und bedanken uns bei unseren Besuchern nochmal für die vielen wichtigen Mitbringsel aus Deutschland!

Am Abgrund

no risk no fun ...

Töne sammeln / Klippe / Suchbild

Gestern stand dann Gartenarbeit auf dem Programm – und Saras Geburtstag feiern! Schwedische Geburtstagslieder, Neue Kartoffeln mit Preiselbeeren und Salat aus dem Garten und chilenischer Rotwein aus Deutschland. Ein toller Abend. Heute haben wir dann das Dach der Theke repariert, an welcher am Sonntag unser selbst gebackener Kuchen verkauft werden soll. (Rezepte haben wir von der Äppelfabriken ja genug im Gepäck) Und nun ist es Zeit die hunderttausendundfünf Mückenstiche mit Ammoniak zu beträufeln – dieses Jucken hält doch niemand aus!

task of the day: Welldächer schrubben

task of the day: Vordachkonstruktion optimieren

Verfasst von: friedelie | 11. Juni 2010

Lagerkoller

Bisher hatten wir ja ordentlich Glück mit dem Sommer hier in Schweden, aber in den letzten Tagen, hier in der Nähe der Küste, hält sich ein Tiefdruckgebiet. Genauer gesagt wechselten die letzten Tage beständig zwischen dauerhaftem Nieselteppich, mächtiger Schauerhusche und der Welt größtem Platzregen. Der Hof verwandelte sich in eine Seenlandschaft, kleine Flüsschen bahnten sich ihren Weg in die Scheune und die Koppeln luden ob ihrer Schlüpfrigkeit zu unfreiwilligen Schlammbädern.

Wetterfee Frejdis: "Aussichten? Trübe!"

Wir haben uns also primär auf alle indoor-Arbeiten gestürzt, aber heute mussten wir doch in den Regen hinaus: Umgestürzten Baum zerlegen…

Es zeigt sich aber in diesen Tagen, dass wir ziemlich gut gepackt haben, denn Regenbekleidung, ausreichend warme Pullover, Wollsocken, Gummistiefel und Amlies Wärmflasche zu schleppen hat sich doch gelohnt. Nach dem Hochsommer-Mai und den ersten schönen Tagen hier in Sandkulla waren wir davon ja noch nicht so überzeugt.

Naja, immerhin hat jetzt die WM begonnen und zumindest bis Montag, wenn wir nach Brekille aufbrechen, ist eine Liveberichterstattung gesichert; hier gibt’s zum Glück einen kleinen Fernseher. Das sichert uns ein bisschen Abwechslung, denn so richtig viel los ist sonst hier auf dem Land nicht. Erst recht nicht bei Regen. Wir bleiben aber optimistisch, das gute Wetter kommt bestimmt bald wieder. Ganz bestimmt.

Nichtsdestotrotz haben wir die Zeit aber trotzdem gut genutzt, z.B. unsere Sounds, die wir immer noch sehr fleißig sammeln katalogisiert.

Stallgeräusche

Beziehungstraining mit Flores

Wir sind mittlerweile bei knapp 7 GB an Audio-Material, das will gut sortiert sein, damit der Überblick nicht verloren geht. Und es gibt noch so viel aufzunehmen…

Verfasst von: friedelie | 7. Juni 2010

Påst für dich!

in english

Zwei banale Fakten, ein überraschendes Ergebnis:

Eins:
Vor einer Woche bin ich 20 Minuten über den Öresund zum Flughafen nach Kopenhagen gefahren um übers Wochenende zu einer Hochzeit nach Berlin zu fliegen.

Zwei:
Gestern habe ich mich gefragt, wo ich denn in unserem durchaus als organisiert-chaotisch zu bezeichnenden Gepäckdurcheinander die von mir bereits adresierten und frankierten Postkarten hingepackt hab.

Ergebnis:

… tja … ähhhm … danke!

Verfasst von: friedelie | 6. Juni 2010

Jeden Tag im Sattel!

Koppel am Fluß / Sonnenuntergang hinterm Stall / Aussicht von oben

Eine Woche sind wir nun auf dem gemütlichen kleinen Reiterhof Sandkulla. Unser Morgen beginnt tatsächlich morgens, denn wir sind die ersten im Stall: Um acht bereiten wir das Frühstück für unsere vierbeinigen Freunde vor und holen sie von der Koppel. Und dann wird geputzt, geritten, longiert, … jeden Morgen das gleiche Ritual, jeden Morgen eine überglücklich Amelie! Und auch Friedemann sitzt jeden Tag im Sattel, sogar in den Wald sind wir schon geritten und haben eine erstaunlich gute Figur gemacht.

Reiten im Wald / Amelie und Dessert / Training im Paddock

Unsere Gastgeber sind wirklich sehr nett und freuen sich mit uns all ihr Wissen zu teilen. Zur Farm gehören nicht nur Wiesen und Felder sondern auch ein Waldstück, dass gepflegt werden will. Wir können jetzt Zäune reparieren, im Wald benachteiligten Pflanzen zu mehr Lebensqualität verhelfen, Feuerholz machen und haben sogar gelernt Unkraut abzukochen.

Feuerholz

Und wir retten täglich mindestens ein Leben, da die Hofkatze „Kattis“ nichts anderes zu tun hat als kleine Kaninchen zu fangen und in den Stall zu schleppen um sie da zu verspeisen. Das erträgt unser Städter-Herz natürlich nicht, weswegen immer einer mit der Katze kämpft, damit der andere die Babykanichen zurück in den Wald schaffen kann.

gerettetes Kaninchen

An unserem freien Tag haben wir dann den Pferdesattel gegen den Fahrradsattel getauscht und sind (immer schön gegen den Wind) ins etwa 12 Kilometer entfernte Mellbystrand gefahren.

endlose Wege / Versuch den Sattel zu polstern / geschmeidig ist anders...

Der Strand hier ist der längste Schwedens und so lange keine Horden von Touristen einfallen ein wirklich beeindruckender Ort.

Meer so weit das Auge reicht / Ruhe in den Dünen / mutig die Füße ins Wasser halten

Nach diesem Fahrradausflug taten uns unsere ohnehin geschundenen Hintern wirklich bemerkenswert weh, weswegen sich Friedemann zu der Äußerung hinreißen ließ „bin ich froh das wir morgen arbeiten dürfen und nicht mit den Fahrrädern los müssen!“. Doch dann kamen Catharina und Jan-Erik freudestrahlend auf uns zu und meinten, ganz in der Nähe (etwa 8 Kilometer), fände heute ein außergewöhnlicher Bauernmarkt statt, den gibt’s nur zweimal im Jahr und ganz Halland trifft sich da um unnütze Dinge zu verkaufen. Da müssten wir unbedingt hin. Es gäbe allerdings eh keine Parkplätze, weswegen FAHRRAD fahren die optimale Lösung wäre. Wenn man strahlenden Kindern schon nichts abschlagen kann, dann geht es einem mit diesen netten Großeltern noch viel schlimmer. Ihre erwartungsvollen Blicke ein Stück ihrer schwedischen Heimat präsentieren zu dürfen machten unsere Herzen weich. Und nicht nur die. So illuster dieses schwedische Volksfest auch war, einen würdigen Gang konnten wir beide nicht mehr an den Tag legen. Aber zum Töne sammeln hat unsere Kondition wenigstens gereicht.

na, könnt ihr das übersetzen?

Versuchungen (nicht nur für Kinder)

Amelie freut sich über den neuen Sonnenschutz / Friedemann freut sich auf die schwedische Waffel

Selten sind wir so müde in Tiefschlaf gefallen wie in dieser letzten Woche. Amelie ist nicht einmal geschlafwandelt. Denn Jan-Erik und Katharina haben jeden Tag eine neue Abendüberraschung für uns aufgetan. Gestern gab‘s dann auch völlig unerwartet eine Einladung nach Höghult, einem kleinen Ort in der Nähe von Mellbystrand.

Fahrt nach Höghult / Jan-Erik, Catharina und Freydis / Warten auf die Dämmerung am Strand

Dort steht mitten im Wald ein rotes Haus das der Naturschutzvereinigung gehört, die sich für die Erhaltung von Vögeln und Fledermäusen einsetzen. Und wie sollte es anders sein: Nur zweimal im Jahr treffen sich da alle Freunde und Mitglieder um Waffeln zu essen und beim Einbruch der Dunkelheit Fledermäuse und Vögel zu beobachten. Um acht ging‘s los, mit Fledermaus-Detektoren bewaffnet, in den Wald. Und wir fielen mit unserem Aufnahmegerät zum ersten Mal gar nicht weiter auf.

Lauschen und spähen nach Fledermäusen / das rote Haus / Waffeln mit Sahne und Himbeermarmelade

Verfasst von: friedelie | 1. Juni 2010

Licht und Schatten

Der erste Monat hier in Schweden war grandios! Wir haben neben unzähligen GByte Fotos und Audiodateien auch unglaubliche Erfahrungen gesammelt. Und das Schönste: Alle waren durchweg positiv: Land – beeindruckend und wunderschön, Leute – herzlich und warm, Essen – lecker und bekömmlich, Englisch – … wird besser, Wir – gesund und munter.

Umso größer daher die Bestürzung und Fassungslosigkeit über den Tod meines guten Freudes Clemens, der als begeisterter und daher erfahrener Kletterer und Bergsteiger Pfingsten beim Skiwandern auf der Zugspitze verunglückte. Mit nur 33 Jahren.

Mit Clemens verbinden mich – der großen Entfernung zwischen den Wirkstätten unserer universitären Ausbildung geschuldet (ich Greifswald – er Köln, ich Leipzig – er München) – besonders die wunderbaren Treffen, die immer – mehr oder weniger zufällig – in Köln oder auf Berliner WG-Geburtstagspartys (damals noch meistens seine) stattfanden. Dazu das Biesdörfliche Osterfeuer, Rock im Grünen und die gemeinsame Arbeit in der Dekarunde, inklusive einer mittlerweile generationeübergreifend sagen- und legendenumwogenen Woche in Nossenthin (beinhaltend vor, über, hinter und wild rudernd zurückfallend auch in den angrenzenden Gülleflüsschen).

Clemens, dein früher Tod hinterlässt eine schmerzliche Wunde und eine klaffende Lücke dort, wo noch viel Platz für gemeinsame Erlebnisse vorgesehen war…

… aber die Ruhe hier auf dem kleinen Reiterhof gibt die Möglichkeit den Kopf frei zu bekommen und sich zwischen den traurigen Momenten an den schönen zu freuen.

Wir blicken also nach vorne und freuen uns, dass wir gesund sind und mit uns so viele von denen, die uns wichtig sind. Ihr.

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