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Die Zeit hier in Brekille verfliegt geradezu. Das Wetter hat sich mittlerweile wieder deutlich verbessert; die Sonne scheint und das ist doppelt gut, denn die Mücken mögen die Sonne nicht – ganz im Gegensatz zu uns! Unser Aprés-Sun-Sprühbehälter leert sich daher auch wieder schneller.
Ansonsten musste Emma, die schwedische Wwooferin, leider schon wieder zurück nach Hause fahren. Arbeiten. Sie hat unserem Gastgeber Molle aber einen alten Campingwagen abgekauft, der auf dem hiesigen Risengrundstück schon einen neuen Platz gefunden hat. Und damit steht fest, dass sie bald nach Brekille zurückkehren wird, weiter wwoofen und ihren neuen Campingwagen auf Vordermann bringen. Dann sind wir hier aber leider schon wieder weg. Schade.
Wunderschöne grüne Einsamkeit in alle Richtungen. Mittendrin: Brekille
Denn nicht nur, dass Emma unseren Schlafhüttenwachhund Frollein „Fröken“ mitgenommen hat, aus Brekille abzureisen wird uns am Montag schwer fallen, denn alles ist toll hier. Das Grundstück ist riesig, die Abgeschiedenheit beeidruckend und die Bewohner dieser kleinen Gemeinschaft sind so offen, freundlich und herzlich. Und das essen ist hervorragend: abends essen wir alle gemeinsam, es gibt immer frischen Salat, Kräuter und andere Erzeugnisse aus dem Garten. Yummi!
Molle backt auch alle zwei, drei Tage frisches, leckeres Brot. Einen Bäcker gäb es aber auch eh nicht…
Letzten Sonntag gabs im Café im unteren Teil des Hauses, der Scheune und im angrenzenden Garten ein „Konst-Café“, eines der thematischen Treffen für alle Freunde und Bekannte im Brekille-Newsletter. Da haben wir jede Menge gekocht und gebacken um die ganze Baggage zu versorgen. Amelie und ich hatten uns für „Spiral-Kex“ entschieden!
Wie das duftet!
Neben Metallskulpturen und Fotos aus Indien gab es auch örtliche Keramik zu bewundern. Und wir haben uns sehr darüber gefreut, dass Johanna, Chie und Mattias extra nochmal aus Sandkulla gekommen waren, nur um uns zu besuchen.
Dit kleene Prinzesschen
Amelie tanzt mit Johanna / Keramik-Konst / Cafébetrieb
Die nächste große Aktion in Brekille wird dann die Übertragung des WM-Finales am 11.Juli. Wir werden selbiges aber nicht hier mitgucken können, denn kommenden Montag geht’s schon weiter an die Ostküste Schwedens nach Kalmar, aber bis dahin liegt noch ein aufregendes Wochenende vor uns, denn morgen ist Midsommar! Und Molle, unser Host, besteht auf die traditionelle Feierei. Und das heißt es gibt Kartoffeln, Hering, Zwiebeln und „Snaps“ – was wohl das letzte bedeutet? Wir lassen uns überraschen…
Vorgestern hat uns Molle zu seinen Bienenvölkern mitgenommen, zwei stehen ja hier direkt auf dem Hof, alle anderen sind derzeit fünf Autominuten entfernt an einem Rapsfeld postiert, das kurz vor der Blüte steht. Bevor wir dahin sind, durften wir aber den selbstgemachten Honig des letzten Jahres verkosten. Unglaublich! UN-GLAUB-LICH! Wie mild der helle Rapshonig ist, mit so einer sahnigen Konsistenz. Ein Traum! Und die anderen beiden: auch!
Molle erklärt das 1x1 der Bienenhaltung / selbige fleißig, fleißig / Verkostung
Auf zunftgerechte Kleidung haben wir nicht nur der Optik wegen großen Wert gelegt. Und gelernt: Bienen mögen Weiß und werden bei dunklen Farben aggressiv. Hose in die Schuhe und Jacke in die Hose! Denn Bienen laufen nur aufwärts. Und so ein Bienenvolk erzeugt eine unglaubliche Wärme!
Sieht nicht nur so aus, fühlt sich auch wie ein Raumanzug an.
Nach der Volksbesichtigung haben wir das Sommerwetter genutzt und sind noch an den nahegelegenen See gefahren. Wunderbar idyllisch und ebenso einsam wie Brekille selbst. Ein Steg verrät die beste Bademöglichkeit, aber ansonsten: keine Menschenseele weit und breit. Nur wir, der Wind in den Blättern und die Sonne auf dem Wasser, das klar war, aber wegen des hohen Humusgehalts einen bronzefarbenen Schimmer und – ganz nebenbei – nur 11 Grad hatte. Wir waren trotzdem drin! „Schweden anbaden“ abgehakt!
Hui ist das ka-halt!
Ein wunderbarer Tag! Abends haben wir dann noch mit Emmas Hilfe den Zug zurück nach Deutschland gebucht. Wir fahren wirder mit dem Nachtzug von Malmö, haben diesmal aber sogar ein Abteil für uns! Hach, so schön billig das Bahnfahren hier in Schweden. Aber es steht damit auch fest: wir werden am 9.8. gegen 8 Uhr morgens wieder in Leipzig sein. Aber bis dahin ist noch lange hin! Es gibt noch so viel aufzunehmen…
Und apropos „Aufnehmen“:
1. Mein Arm hat den Bienenstich vom zweiten Tag doch recht intensiv aufgenommen. NAch einer Woche war der Unterarm aber wieder abgeschwollen, jetzt auch der Rest. Die Haut fühlt sich nicht mehr wie heißes Leder an und das Ganze sieht nur noch so aus:
... und das Jucken ist auch fast weg!
2. Amelies Netbook hat den Schwapp (äußerst leckeren) Blaubärtees gut aufgenommen, b zw. gar nicht so viel davon aufgenommen wie befürchtet oder zumindest nicht mit den stromführenden, systemrelevanten Teilen. Nach dem Aufschrauben, Föhnen, Trocken, sorgfältigen Reinigen und einem Tag bangen Wartens hat „der Kleine“ ohne Murren wieder den Dienst aufgenommen, obwohl er unmittelbar nach dem Missgeschick gleich mal ohne „hej då“ zu sagen, den Abgang gemacht hatte…
Auch Mainboards brauchen Liebe!
Es bleibt also dabei: Es geht uns sehr gut!